Sonntag, 18. November 2018

Der Laubhaufen
Ist es Herbst fallen die Blätter von den Bäumen. Wir haben die Aufgabe die Blätter auf einen Haufen zusammen zu rechen, um sie dann anschließend weg zu schaffen damit Ordnung herrscht und im Frühjahr die neue Schönheit sichtbar wird. Der Haufen beinhaltet Blätter mit verschiedenen Farben, mit verschiedenen Formen und unterschiedlichen Abnützungsgraden. Die Arbeit sie zusammen zu rechen und abzutransportieren ist mühselig und wir würden sie uns gerne ersparen. Es wäre doch viel einfacher die Bäume blieben immer grün und müssten ihre Blätter nicht jedes Jahr erneuern. Wie unterschiedlich sind die Farben der Blätter. Zusammen formen sie ein buntes Bild voller Nuancen. Ein Blatt alleine für sich ist schön aber mehrere Blätter zusammen zeigen uns die Vielfalt, die Fülle und die Schönheit in ihrer Unterschiedlichkeit.
Das Blatt steht für die verschiedenen Charismen die unsere Welt bedecken, oder konkret gesprochen für jeden Einzelnen von uns mit seinem Charisma. Die Charismen sind dazu da uns gegenseitig zu bereichern. Wenn wir gegenseitige Offenheit leben dann können wir uns in einem Miteinander in der Vielfalt bestärken, erneuern und erkennen wie wertvoll diese ist. Jedes Einzelne Blatt ist wertvoll, einzigartig, wichtig und unersetzlich. Durch den respektvollen Austausch untereinander schleifen wir an unserem eigenen Bild über Gott und an dem Bild unseres Gegenübers. Wir merken dann in welchen Bereichen wir nicht sicher sind, an welcher Stelle wir Erneuerung benötigen, woran wir arbeiten können, was uns voneinander unterscheidet und welche Basis wir gemeinsam haben. In manchen Dingen dürfen wir sogar ein „Absterben“ erleben und somit kann neues frisches Leben entstehen. 
Für den Alltag bedeutet dies: scheuen wir nicht die Vielfalt. Vereinen wir uns im Gemeinsamen. Suchen wir die Erneuerung durch das Erkennen des Abnützungsgrades, damit neues Leben entstehen kann. Die gegenseitige Offenheit ist von grundlegender Bedeutung. Verlieren wir die Scheu der Arbeit des Zusammenrechens und des Abtransportierens nicht, denn somit kann der Frühling kommen und die neue Blüte einziehen bei jedem Einzelnen von uns und somit am ganzen Leib der Kirche.
Seit Wochen schaffe ich in meinem Garten und den Blättern. Ich merke eine Veränderung in mir. Ich habe mich persönlich für Veränderung in meinem Leben entschieden. Das Zusammenrechen und Abtransportieren wird mir zu Gewohnheit. Ich bin dankbar über jeden Frühling in meinem Herzen. Leben wir mit Gott und lassen den Frühling immer von Neuem einziehen. 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen